Axel Hacke im Gespräch: "Ich finde viele Sachen sehr komisch an mir"
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Axel Hacke ist überrascht. Zwar verbringt er schon sein ganzes, nicht mehr ganz kurzes Leben in und mit seinem Körper, weiß aber eigentlich herzlich wenig über ihn: „Ich glaube nicht, dass jeder jetzt so genau sagen kann, wo die Leber sitzt oder was die Galle eigentlich tut.“ Weil er es auch nicht wusste, hat er sich selbst jetzt in 15 Kapiteln auf Herz und Hirn, Knochen und Zähne, Lunge, Darm und, ja, auch den Penis untersucht. Und natürlich hat der Vielschreiber darüber ein Buch geschrieben: „Es gibt so Leute, die schreiben ihre Memoiren. Dann schreiben sie über ihre Heldentaten, über ihre geistigen Leistungen und so. Und ich habe immer gedacht, warum schreibt man nicht mal die eigene Lebensgeschichte nur aus der physischen, aus der Körpersicht. Über die Heldentaten der Leber, über das, was das Herz so leistet jeden Tag, was die Nase für ein Wunderwerk ist, was man alles so gebrochen hat, was man für Narben am Körper hat.“
Herausgekommen ist dabei „Aua! Die Geschichte meines Körpers“. Mit Jürgen Deppe hat Hacke über allerlei Kurioses rund um dessen Körper gesprochen – etwa darüber, dass er sich mal beim Meditieren eine Rippe gebrochen und einem gezogenen Backenzahn in seinem Büro ein Mausoleum errichtet hat. Außerdem schildert Hacke seinen Tinnitus, der ihn seit Jahrzehnten quält und nur für ihn hörbar ist, und er berichtet von Milliarden Mikroorganismen, die jeden unserer Körper bevölkern. Der heitere Melancholiker sinniert schließlich auch über das Verhältnis von Körper und Geist und den Sitz der Seele.
Bei aller Bewunderung für die zahllosen bewussten oder unbewussten Fähigkeiten des Körpers stellt Hacke spätestens beim Gehirn fest, „dass man vor Ehrfurcht vor sich selbst eigentlich nur erschauern kann.“